Freitag, 3. August 2018

Tag 6 - Ausflug zum Art Center Accra

Sonntag, 29. Juli 2018

Heute machen wir mit Regina und ihrer Tochter Doro einen Ausflug zum Art Center in Accra - dem Center for National Culture. Wer dahinter ein Heimatmuseum vermutet liegt nicht ganz komplett daneben: es wird Kunsthandwerk geboten - aber nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Kauf.

 
Eine alte Markthalle, die man sich bunter nicht vorstellen kann. Es wimmelt von bunten, traditionellen Stoffen, aus denen Hemden, Hosen, Taschen und Tücher hergestellt werden.

Wir bummeln durch die Hallen, werden von diversen Händlern förmlich in deren Stände gezogen, weil sie uns partout Bilder, Hemden, Masken, Schmuck und T-Shirts verkaufen wollen. Irgendwie müssen wir wohl so aussehen, als hätten wir Geld im Portemonnaie...

Als wir glauben, wir hätten nun alles (Anziehsachen für uns, Souveniers für Freunde und schöne Dinge für den Adventsbasar), lernt Dominik noch Mohhamed Gungu kennen, den Master of Ghana:


Der läuft rum mit zwei so seltsamen Shakern in der Hand, die mit einem Band verbunden sind und rhytmisiert so durch die Gegend. Die Teile verkauft er für 20 Cedi, also rund 4€. Dominik war so fasziniert davon, hat sich zeigen lassen, wie man die anwendet und mich gleich um 20 Cedi angepumpt. Nun rennt auch Dominik mit den Dingern rhytmisierend durch die Gegend...


Auch mir versucht er noch, die Technik beizubringen, hält mich sogar für talentiert... Aber ich habe nur noch 5 Cedi im Portemonnaie. Er folgt uns trotzdem, als wir aufbrechen. Wir stratzen zum Coconut-Man, der - genau wie vor 5 Jahren - mit seiner Schubkarre am Parkplatz-Eingang steht.

Er haut mit einer Machete die Kokosnuss klein, macht ein Loch hinein und reicht sie uns mit einem Strohhalm zum Austrinken. Kokosmilch ist herrlich erfrischend und durstlöschend. Funktioniert aber nur mit frischen Kokosnüssen. Die braun verfilzten Dinger, die wir aus der Bounty-Werbung kennen, sind abgelagert. Die meiste Milch darin ist zu dem weissen Fruchtfleisch verhärtet, dass für die bekannten Schokoriegel als Füllmaterial dient. Diese Nüsse hingegen sind frisch und mit ca. einem halben Liter Milch gefüllt. Fruchtfleisch haben sie kaum angesetzt. Wenn man die Nuss leergetrunken hat, reicht man sie dem Coconut-Man, der sie dann auseinanderhaut und mit einem Stück Nussschale das noch glibberige Fruchtfleisch abschabt und es einem zum Ausschlürfen zurückgibt. Das schmeckt dann schon so ähnlich, wie die Innereien eines Bounty-Riegels...


So gestärkt machen wir uns wieder auf den Rückweg. Nicht, ohne vorher noch in einer Filiale der Barclay Bank unsere im Art Center aufgebrauchten Geldreserven wieder aufzufüllen. Natürlich mit Hilfe einer Kreditkarte. Die Strumpfmasken haben wir wegen der schwülen Hitze gerade nicht dabei...

Habt Ihr Euch auch manchmal gefragt, wo so ausgediente Krankenwagen wohl abbleiben?
Wir haben es für Euch herausgefunden:
Sie werden nach Afrika verschifft und dienen hier als TroTro - öffentliches Massentransportmittel.
Von diesen Fahrzeugen findet man überall welche. Ob ein ehemaliges Werksfahrzeug eines Wuppertaler Malereibetriebes ("Malereibetrieb Höckenschnieder-Juppenlatz" steht da dann z.B. noch drauf - man macht sich nicht einmal die Mühe, die Reklamebeschriftung zu entfernen), oder ein holländischer Einsatzwagen eines Glaserei-Betriebes in Nijmegen - alle längst ohne TÜV. Oft sind diese Autos in einem erbärmlichen Zustand und man fragt sich, ob man damit jemals heile durch diese oft unwegsamen Strassen kommt...
Bei diesem Fahrzeug ist das Türscharnier ausgerostet und verbogen. Die Tür lässt sich somit nicht mehr schliessen - im Bus sitzen aber bis zu 12 Fahrgäste!

Am Wegesrand entdecken wir noch eine Kuriosität. Offensichtlich kann ich mir hier eine neue Identität verpassen lassen:

Das könnte während meines Urlaubsaufenthaltes gerade noch passen. Ein biometrischer  Pass plus Geburtsurkunde. Max Mustermann. Ach nee, der existiert ja schon. Lebt jetzt von den Tantiemen auf den Keyman Inseln... Ist sowieso eine doofe Idee, fällt mir gerade ein, da mein Rückflugticket ja auf Ralf Stege gebucht ist. Wie soll ich denn als Max Mustermann wieder nach Hause kommen? Aber so als Zweitidentität wäre das ja nicht schlecht. Wo hab ich dieses Schild gleich gesehen?! ...


Als wir wieder im Gästehaus sind, erhalten wir eine liebe Nachricht von unseren Freunden, die Bakiri für die Zeit, in der wir nicht da sind, aufgenommen haben. Sie geniesst auch ihren Urlaub:


Das ist für uns eine grosse Erleichterung :-) Schön, dass wir hin und wieder Fotos von ihr geschickt bekommen.

Erwischt! ...
Das Gästehaus

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